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drinischen Mathematikers Sosigenes, einen neuen Kalender,
der nach ihm der Julianische genannt wird D-
Jedoch bald rief ihn von dieser friedlichen Sorge für das
Staatswohl der letzte Kampf mit der Gegenpartei nach Spa-
nien ab (im Septbr. 46). Hier hatten sich nach der Schlacht
bei Thapsus, unter Casus und Ser tus, den Söhnen des
Pompesus, die noch lebenden Freunde des Vaters und alle äch-
ten Republikaner mit einer bedeutenden Streitmacht gesammelt.
Vergebens hatte Cäsar zuerst seine Unterfeldherrn gegen sie ab-
geschickt. Er selbst mußte sich an die Spitze seines Heeres stel-
len; und unter den Mauern von Munda kam es (im März
45) zu einer Schlacht, der schrecklichsten und gefahrvollsten,
welche Cäsar je geliefert hatte. Mit kalter Todesverachtung
drangen die Pompesaner in die Reihen ihrer Gegner ein, schon
wichen diese bestürzt zurück; da warf sich Cäsar selbst, mit den
Waffen in der Hand, in die vordersten Reihen des Feindes und
die Gefahr, in welcher setzt das Leben des Feldherrn schwebte,
befeuerte seine Truppen mit neuem Muthe, und der Sieg ward
endlich errungen. Diese Schlacht, in welcher Cäsar nach eige-
nem Geständnisse nicht für den Sieg, sondern für das Leben
kämpfte, führte rasche Entscheidung herbei. Die meisten Führer,
unter ihnen Cnesus selbst, waren mit 30,000 Waffengefährten
gefallen; Casus flüchtete in das nordöstliche Spanien. Munda,
vor dessen Mauern die Cäsarianer einen Leichenwall errichteten,
wurde erstürmt, dann Corduba, dessen Befehlshaber in den
Flammen starb. Hispalis (Sevilla) öffnete dem furchtbaren
Sieger freiwillig ihre Thore. Innerhalb weniger Wochen war
ganz Bätica beruhigt und so der Bürgerkrieg, welcher beiden
Theilen 170,000 Todte kostete, beendigt.
'0 Der Kalender war durch die willkürlichen Einschaltungen der Pon-
tifices so in Unordnung gerathen, daß man z. B. die Erntefeste im Frühlinge
feierte. Man hatte nämlich bei der Jahresrechnung nicht weniger als 80
Tage ausgelassen. Um nun den Kalender völlig in Ordnnng zu bringen
und ähnliche Verwirrungen für die Zukunft zu verhüten, wurden nicht allein
die fehlenden Tage zugesctzt, so daß das Jahr der Verbesserung, 46, im Gan-
zen 445 Tage zählte, sondern auch angeordnet, daß von da an jedes Jahr zu
365 Tagen gerechnet, alle vier Jahre aber noch ein Tag eingeschaltet wer-
den solle.
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sie das geische Meer hinauf, von den griechischen Ksten und Inseln nach den kleinasiatischen Ksten und grndeten verschie-dene Kolonien. Als aber die Griechen selbst ein seefahrendes und mchtiges Volk wurden, wandte sich ihr Handel nach der nordafrikanischen Kste. Hier, wo jetzt Tunis, Algier und Tripolis liegen, grndeten sie viele Städte, unter anderen Utlka, Adrumetum, Hippo, Tunis, Gro- und Klein-Lep-tis und, die wichtigste von allen, Karthago. Diesen gegen-ber legten sie auch auf den Inseln teilten und Sardinien Kolonien an.
Aber am wichtigsten war ihr Handel nach Spanien. Wohl mochten sie staunen, als sie zum erstenmal den Voden dieses Landes betraten. Hier lagen Gold, Silber und andere kostbare Metalle offen am Tage, und ganze Massen hiervon schleppten sie auf ihre Schiffe. Alle alten Gerthe aus Holz, Stein oder Eisen wurden zurckgelassen und mit goldenen oder silbernen vertauscht. Sogar ihre hlzernen mit Blei gefllten Anker wurden mit Gold und Silber gefllt. Die alten Einwohner des Landes, die den Werth dieser kostbaren Metalle nicht kannten, wunderten sich hoch auf, als sie die fremden Männer so gierig darnach greifen sahen. Sie trugen ihnen genug entgegen und tauschten sich dafr allerlei bunte Kleinig' ketten ein. Die Phnizier lieen es sich iit diesem Goldlande guter Dinge sein und durchstreiften es von einem Ende zum anderen. Das sdwestliche Spanien, in welchem das meiste Gold und Silber gefunden wurde, nannten sie Tarsis oder Tartessus. Hier war der Hanpisitz ihrer Kolonien; hier grn-beten sie unter andern Kalpe, Carteja, Gades (Kadix), Malaga (Malaga) und Hisplis (Sevilla). Selbst dem Lande sollen sie einen audent Namen gegeben haben. Frher hie es Jberta, von dem groen Flusse Jbrus, jetzt Ebro. Sie aber sollen es Spania, d. i. Kaninchenland, genannt haben; denn Span bedeutet in ihrer Sprache Kaninchen. ^ ging nmlich die Sage, diese Thierchen htten so emsig dmt
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zwar zu Paderborn. Alle Sachsen waren zur Huldigung dorthin beschieden. Die Meisten erschienen auch und versprachen, Karl als ihren Oerherrn anzuerkennen, dagegen sollten sie ihre Gesetze und Freiheiten behalten. Auch hier lieen sich Viele taufen. Nur Wittekind, der gefhrlichste von Allen, erschien nicht; er war zu seinem Schwiegervater, dem Könige von Dnemark, entflohen.
19. Karl erobert die spanische Mark (778).
Der Reichstag zu Paderborn war einer der glnzendsten, die je gehalten worden. Hier erschien auch in Karl's Hoflager eine sonderbare Gesandtschaft, die auerordentliches Aufsehen erregte bei den Franken sowohl als Sachsen. Araber waren es in ihrer vaterlndischen Tracht, mit langen Kastans, und mit bunt-geschmckten Turbanen auf dem Kopfe. Sie kam aus Spanien. Hier war der Statthalter von Saragossa abgesetzt worden, und sprach nun den mchtigen Frankenknig um Hlfe an gegen seinen Unterdrcker, den Emir Abderrhaman I. Der fromme Karl vernahm in dem Hlferuf aus dem mohammedanischen Spanien den Ruf des Himmels selbst, das Kreuch Christi auch dort auszupflanzen. Dazu lockten jenseit des Gebirges so reizende Provinzen. Er brach daher im Jahr 778 an der Spitze seines Heeres auf und stieg mit unbeschreiblicher Anstrengung der die steilen Pyrenen in Spanien hinab. Er bemchtigte sich in kurzer Zeil der wichtigsten Städte und des ganzen Landstriches von dem Gebirge bis zum Ebro. Dieser Landstrich blieb von nun an unter dem Namen spanische Mark" ein Theil seines Reiches.
Auf dem Rckzge aber war er nicht so glcklich. Whrend sein H.er mit Beute beladen, zerstreut, langsam, in frhlicher Sorglosigkeit durch die engen Gebirgschluchteu von Roncesval-les daherzog, wurde der Nachtrab von den auflauernden Berg-bewohnern berfallen, beraubt und grtentheils niedergehauen. Hier fiel nebst vielen anderen Helden der berhmte Ritter Roland, dessen Heldenthaten von dem italienischen Dichter Ariosto (14741533) so schn besungen worden sind.
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Extrahierte Personennamen: Karl Karl Karl Karl Karl Roland Ariosto
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christlichen Glaubens in ihrem eigenen Lande zu bekmpfen. Auch hier wurden im zwlften Jahrhundert zur Bekmpfung der Unglubigen drei verschiedene Ritterorden nach dem Vor-bilde derer in Palstina gegrndet: Der Orden von Calatrava, St. Iago und Alcantara. Der Kampf gegen die Mauren wurde mit abwechselndem Glck gefhrt, je nachdem unter dem einen oder anderen Theile Uneinigkeit und Parteiung entstanden. Im Ganzen behielten die Mauren anfnglich die Oberhand, und Spanien schwang sich unter ihnen zu einer Vlthe empor, die es selbst unter den christlichen Knigen nicht wieder erreicht hat. Als aber mit der Zeit Eifersucht und Neligionsspaltung die maurischeu Fürsten und ihre Völker immer mehr entzweiten, verlie sie auch das frhere Waffenglck, und eine Provinz nach der andern ging an die Christen verloren. Am rhm-lichsten bekmpfte die Mauren der spanische Held Dom Nodrigo Diaz, Graf von Vivar, gewhnlich Cid, d. i. Herr genannt. In der ersten Hlfte des elften Jahrhunderts machte er die arabischen Fürsten von Sevilla und Toledo zinsbar und er-oberte bald auch das schne Valencia wieder. Aus den ein-zelnen wiedereroberten Provinzen wurden eben so viele Knig-reiche gebildet. Die beiden mchtigsten unter denselben waren Kastilien und Aragonien. Mit diesen beiden Knigreichen wurden die brigen kleineren nach und nach vereinigt, und so die Macht der Christen auerordentlich vermehrt. Im Jahre 1220 erkmpften diese bei Tolosa, in dem Gebirge der Sierra Morena, einen groen Sieg der die Mauren, und seit der Zeit ging die Macht derselben mit Riesenschritten ihrem Unter-gange entgegen. In demselben Jahrhundert eroberten die K-nige von Aragonien die arabischen Besitzungen in Murcia, Valencia, Mallorka und Minorka; nach der statischen Vesper kam auch Sicilien an Aragonien. Die Könige von Kastilien brachten auch allmlig an sich Cordova, Sevilla und Cadix, und den Mauren blieb nur noch Granada; aber auch dieses wurde ihnen endlich entrissen.
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295
Im Jahre 1469 vermhlte sich der König von Aragonien, Ferdinand der Katholische, mit Isabella, Erbin der Krone von Kastilien; und wenn auch ihre Reiche nicht vereint, sondern getrennt regiert wurden, so fhrte doch jene Verbindung die Vereinigung der ganzen christlichen Macht in Spanien her-bei. Aus den Wunsch seiner frommen Gattin griff Ferdinand Granada an, die letzte feindliche Besitzung. Alles, was noch von Mauren im Lande war, war hierhin zusammengeflchtet. Zehn Jahre lang fochten diese einen verzweifelten Kampf fr den alten Ruhm und das Reich ihrer Vter; allein die christlichen Waffen behielten die Oberhand. Im Jahre 1492 wurde auch Granada eingenommen, und Abu Abdallah, der letzte maurische Herrscher, vergo heie Thrnen, als er auf der Flucht zum letzten Male seinen Blick nach Granada wendete und das Panier der Christen auf der Alhambra, seinem alten Knigspalaste, wehen sah. Siebenhundert achtzig Jahre hatte die Herrschast der Araber in Spanien gewhrt, und gegen dreitausend siebenhundert Gefechte waren geliefert worden, be-vor das letzte maurische Knigreich den Waffen der christlichen Spanier erlag. Die fortwhrenden Kmpfe zwischen Christen und Mohammedanern hatten hier auf die Ausbildung der Volkssitten und des Volkscharakters den grten Einflu. Sie erzeugten und erhielten einen ritterlichen Sinn im Adel; sie machten das Volk streitbar und wehrhast, und weckten in ihm das Gefhl der Krast und Freiheit. Sie lieferten auch einen herrlichen Stoff zu Kriegs- und Heldenliedern und begeisterten zu jenen so vielfach gepriesenen Volksgesngen, die im Mittel-alter den spanischen Religionskmpfen denselben poetischen Anstrich gaben, wie den Kreuzzgen, Gewi ist es, ba das Land nie wieber biejenige Blthe erlangt hat, zu welcher es unter der Fremdherrschast emporgestiegen war.*)
Um in dem eroberten Reiche das verfallene Christenthum wieder aufzurichten, gab Ferdinand der Katholische den Befehl,
*) Vergl. S. 53 und 54.
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Extrahierte Personennamen: Ferdinand_der_Katholische Ferdinand Isabella Ferdinand_Granada Ferdinand Abu_Abdallah Ferdinand_der_Katholische Ferdinand
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Abweichung von den kirchlichen Lehren, d. i. die Ketzerei, ; galt von jeher als eines der ersten und grten Verbrechen, gegen welches die kirchliche Strafgewalt einschritt. Ihre Auf-gbe war, durch Belehrung und Warnung die Glubigen zu bewegen, da sie selbst den Jrrthum von sich abwiesen und zur Wahrheit zurckkehrten, oder den Starrsinn derjenigen, die sich desselben hartnckig weigerten, durch Strafen zu beugen und : zu berwinden, also fr die Kirche mglichst unschdlich zu machen. Und da die Ketzerei auch den Bestand der brgerlichen Ordnung, ja des Staates selbst bedrohet, so schritt auch die Staatsgewalt gegen die neue Irrlehre ein. Die Strafe war der des Hochverrates hnlich. Es erfolgte Gtereinziehung, Verbannung, Kerker, ja der Tod selbst. Die Todesart fr Unverbesserliche war nach der damaligen Hrte des peinlichen Rechtes der Feuertod. Jedoch hatten die sogenannten Glaubensgerichte oder Autos da fe*) keineswegs allein die Hinrichtung der von der Inquisition zum Tode Verurtheilten zum Gegen-stnde, sondern gaben oft auch das schnere Schauspiel der Frei-sprechung solcher, die bei der Untersuchung fr unschuldig befunden wurden, oder der Rckkehr und Bue der Reuigen.
Mit Spanien hatte Portugal gleiche Schicksale. Es wurde durch die Könige von Kastilien der Herrschaft der Araber entrissen und feit der Zeit von Grasen verwaltet, die fast unumschrnkt regierten. Im Jahre 1090 kam Heinrich, Herzog von Burgund, ein Abkmmling von Hugo Capet, nach Spanien, um an dem Kampfe gegen die Unglubigen Theil zu nehmen. Der damalige König von Kastilien, Alfons Iv., gab dem ritterlichen Fremdlinge die Hand feiner Tochter zum Lohne und fetzte ihn als Gras und Statthalter der das eroberte Land am Niederduero. Dieses fhrte den Namen Portucalia, von dem Hafen (Portus) Cale, jetzt Porto oder Oporto, am Ausflusse des Duero. Spter aber ging dieser Name auf das ganze Knigreich der. Alfonfo, Heinrich's Sohn und Nach-
*) Von dem lat. Actus fidei, d. i. Handlung des Glaubens.
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Extrahierte Personennamen: Heinrich Heinrich Hugo_Capet Alfons_Iv. Portucalia Alfonfo
L ...... _ .
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Krieg mit dem franzsischen Könige verwickelt, von dem er die zuvor weggenommenen burgundischen Provinzen als sein recht-miges Erbtheil zurckforderte. Der Kaiser konnte seinen Sohn in diesem Kriege nicht untersttzen, weil seine eigenen Grenz-staaten theils durch die Trken, theils durch die Ungarn unauf-haltsam beunruhigt wurden. Desto thtiger untersttzten ihn die Niederlnder, so da der junge Kaisersohn mehre glnzende Siege erfocht. Als aber Maria schon nach fnf Iahren an einem Sturze vorn Pferde starb (1482), erkaltete auch nach und nach der frhere Eifer der Niederlnder, und das eigentliche Herzog-thum Burgund blieb in den Hnden der Franzosen.
Die letzten Regierungsjahre Friedrichs Iv. waren im Ganzen ruhig, und der alte Kaiser hatte auch die Freude, alle seine Stammlnder aus den Strmen der Zeit gerettet und unter seinem Scepter vereint zu sehen. Er starb am 19. August 1493 zu Linz an der Donau, achmndfiebenzig Jahre alt. Das Man-soleum bieses Kaisers im Stephansdome zu Wien ist eines der schnsten Denkmler beutscher Kunst.
Aie pyrenische Kakinsel.
78. Vertreibung der Mauren.
Jene groe Halbinsel im sdwestlichen Theile Europas, bte von den Pyrenen bis an das atlantische Meer sich hinzieht und jetzt bte beiden Knigreiche Spanien und Portugal umfat, war um das Jahr 711 von den Arabern, die hier Mauren genannt wurden, unterjocht worden. Nur in den nrdlichen Provinzen behaupteten sich die Westgothen und begannen von hier aus gegen die neuen Eroberer den Befreiungskrieg. Dieser dauerte Jahrhunderte hindurch ohne Unterbrechung fort und endete mit der vlligen Vertreibung der Mauren.
An den Kreuzzgen nahmen die christlichen westgothifchen Könige nur geringen Antheil; denn sie hatten ja die Feinde des
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Extrahierte Personennamen: Maria Maria Friedrichs August
Extrahierte Ortsnamen: Ungarn Burgund Friedrichs Donau Wien Europas Spanien Portugal
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b bte Juden und Mauren entweder das Christenthum an-nehmen, oder das Land verlassen sollten. Die meisten whlten das Letztere und Spanien verlor durch diese strenge Maregel Pltzlich viele Tausende betriebsamer Brger und Landleute.
er em weit gefhrlicherer Feind fr die knigliche Macht blieb zurck, der Adel, welcher sich unter der Herrschaft der Mauren m den Besitz groer Vorrechte und Freiheiten gesetzt hatte. Ferdinand und seine Gemahlin suchten deshalb auf alle Weise die bermtigen Groen des Reiches niederzuhalten und das knigliche Ansehen dauerhaft zu befestigen. In die-sem Plaue unterstutzte sie vorzglich der Cardinal Ximenes, einer der einsichtsvollsten Staatsmnner damaliger Zeit. Das wirksamste Mittel zur Erweiterung der kniglichen Macht wurde as ^nquisltious -Gericht (Uutersuchungsgericht). Dem Namen nach war dieses Gericht, welches man auch wohl das . "ubensgencht nennt, gegen die besiegten Juden und Mauren eingefhrt, deren viele uerlich den christlichen Glauben an-"a^en, heimlich aber der Religion ihrer Vter treu blieben un gefhrliche Plane gegen die Regierung verfolgten. Seit 481 aber war es fast nur ein weltliches Gericht, vorzglich zum Schutze des Reiches gegen die Uebermacht der geistlichen un weltlichen Groen. Es war darum auch ganz natrlich, da geraoe die beiden hheren Stnde die Inquisition am meisten haten. In der Meinung des Volkes dagegen fand dieselbe eine groe Sttze.
Diese zur besonderen Krftigung der kniglichen Macht in Spanien eingefhrte Inquisition mit ihrem Groinquisitor an der Spitze war demnach lediglich eine Staats an st alt und in wohl zu unterscheiden von der kirchlichen Inquisition, die gegen den Abfall vom Glauben gerichtet war. Daher war nur diese ein eigentliches Glaubensgericht und lieh jener Staats-Inquisition nur die uere Form. Diese kirchliche Inquisition wurde nicht blo in Spanien, sondern fast in allen christlichen Staaten gehalten. Die wissentliche, ffentliche und beharrliche
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folger, setzte die Eroberungen seines Vaters glcklich fort. Die-ser erfocht im Jahre 1139 auf der Ebene von Durtque einen so glnzenden Sieg der die Mauren, da ihn auf dem Schlachtfelde sein Herr vor Begeisterung zum Könige von Portu-gal ausrief. Seit der Zeit erscheint Portugal als ein selb-stndiges Knigreich. Er wandte sich jetzt immer sdlicher und eroberte mit Hlfe kreuzfahrender Englnder und Han-seaten, die eben in den Tejo einliefen, selbst Lissabon, die nachmalige Hauptstadt. Unter den nachfolgenden Knigen wur-den die Mauren immer tiefer zurckgedrngt und endlich ganz aus dem Reiche vertrieben. Der König Johann, welcher von 1383 bis 1433 regierte, fate nun den Plan, die Feinde der Christenheit auch jenfeit des Meeres, in Afrika, heimzu-suchen und auch hier die christliche Fahne wieder aufzupflanzen. Er rstete deshalb eine Flotte, setzte hiermit der und eroberte 1415 an der afrikanischen Kste die Gibraltar gegenber gelegene Stadt Ceuta. Sie war ihm der Schlssel zu Afrika. Nach dieser Eroberung gab der dritte Sohn des Kniges, In-fant*) Heinrich, gewhnlich Heinrich der Seefahrer genannt, die erste Anregung zu den berhmten Lnderentdeckungen und Handelsunternehmungen, durch welche Portugal in kurzer Zeit zum ersten Handelstaate Europas sich emporschwang.
79. Entdeckung des Seeweges nach Ostindien durch die Portugiesen.
Der vorgenannte Prinz Heinrich war ein vorzglicher Freund der Mathematik und Schifffahrtsknnde. Um seiner Neigung un-gestrt zu leben, floh er das Gerusch des Hofes und bezog mit mehren gleichgefinnten Freunden ein einsames Schlo am Cap St. Vincent. Dieses Schlo war bald der Sammelplatz aller See-sahrer; von ihnen zog er viele Nachrichten der entfernte Lnder
*) Infant (von dein lateinischen Worte infans, d. i. Kind) ist dcr Titel, den in Spanien und Portugal vorzugsweise die Prinzen des fitig-lichen Hauses sichren.
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Extrahierte Personennamen: Johann Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich Heinrich
Extrahierte Ortsnamen: Lissabon Afrika Ceuta Afrika Portugal Europas Ostindien Spanien Portugal
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Fürsten zum Bunde gegen Frankreich. Das Königreich West-
falen verschwand mit seinem Könige; der preußische General
Bülow befreiete im raschen Siegeszuge Westfalen und Hol-
land; auch aus der Schweiz wurden die Franzosen schnell
vertrieben, und überall erhoben sich begeistert die Völker und
traten freudig in den Kampf ein für ihre Freiheit und Un-
abhängigkeit.
Um dieselbe Zeit war auch die pyrenäische Halbin-
sel frei geworden. Den entrüsteten Portugiesen und Spani-
ern, von den Engländern unter Wellington unterstützt, war
es nach unendlichen Anstrengungen und Aufopferungen gelun-
gen, die Feinde aus ihrem Lande zu vertreiben. Der glor-
reiche Sieg bei Vittoria im nördlichen Spanien, am 21. Juni
1813, endigte hier die Fremdherrschaft, und siegreich rückten
auch von dieser Seite die Verbündeten über die Pyrenäen in
Frankreich ein. — Gleich siegreich durchzog ein österreichisches
Heer Italien und nahm fast alle durch den Schönbrunner
Frieden verlorenen Länder wieder in Besitz. Die kleineren
Reiche, die Napoleon hier im Sonnenglanze seines Glückes
gestiftet hatte, löseten sich wieder auf, das eine früher, das
andere später. Selbst Murat, oder — wie er als König
von Neapel hieß, Joachim I., verließ ebenfalls seinen vom
Glücke verlassenen Schwager und schloß sich, um seinen eige-
nen Thron sich zu erhalten, durch einen besonderen Vertrag
an Oesterreich. Nur der Vicekönig von Italien, Eugen, lei-
stete noch kurzen Widerstand.
Das Jahr 18 14
84. Einnahme von Paris. — Absetzung Napoleones. — Friede
zu Paris. — Eröffnung des Congrcsscs zu Wien.
So glorreich war das unvergeßliche Jahr 1813. Und,
was den Ruhm desselben krönte, noch in den letzten Tagen
desselben überschritten die Verbündeten von Holland bis Basel
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Extrahierte Personennamen: Bülow Vittoria Napoleon Joachim_I. Eugen Eugen
Extrahierte Ortsnamen: Frankreich Westfalen Wellington Spanien Frankreich Italien Neapel Oesterreich Italien Paris Paris Wien Holland